back to basics
Heute beginnt sie wieder: die Fastenzeit. 40 Tage, abzüglich der Sonntage bis Ostern, so die urchristliche Form. Oder sieben Wochen, inklusive der Sonntage, so die evangelische Variante, bekannt vor allem durch die Aktion ‚Sieben Wochen ohne'. Bedeutet das noch etwas: Fasten? Aus gesundheitlichen Gründen vielleicht. Aber aus religiösen? Befragungen ergeben: viele Menschen wissen gar nicht, dass es eine Fastenzeit im Christentum gibt – genaugenommen sogar zwei, der Advent ist nämlich auch eine. Aber immerhin kennen viele, auch Nicht-Muslime, den muslimischen Ramadan. Es geht also mit den religiösen Fastenzeiten! Warum dann nicht im christlichen Bereich? Nun ja: nicht oder kaum beheizte Kirchen und Gemeindehäuser wirken wenig einladend, vor allem, wenn man zuhause keinen Kamin hat, sondern auch an den Heizkosten sparen muss. Und Aktionen wie Energiefasten werden schnell zur Farce, wenn einem das ganze Jahr über gar nichts anderes übrigbleibt. In Großbritannien hat die Kirche diesen Winter Wärmestuben eingerichtet: gratis Tee, günstig heiße Suppe, Brettspiele für die sich Wärmenden. Vielleicht ist es Zeit für eine Kehrtwende: back to basics. Auch was das Fasten angeht.
Alexandra Klatt, Pastorin, Lebrade