Der HERR segne Dich und behüte dich!

Das Wichtigste im Gottesdienst sei doch der Segen, sagte mir einmal eine ältere Dame am Ausgang der Kirche. Da hatte ich mir Gedanken über Predigt und Lieder gemacht, darüber gebrütet und daran gefeilt. Und nun das. Die alten Worte, die Gott dem Priester Aaron gab, um sie mit erhobenen Händen - ohne Ansehen der Person - über dem Volke Israel zu sprechen, sie seien mehr als all das? Sie lauten in der Übersetzung Luthers: „Der HERR segne Dich und behüte dich! Der HERR lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig; der HERR erhebe sein Angesicht über dich (zu dir hin) und gebe dir Frieden.“ Das bedeutet, Gott rüste dich aus mit der Lebenskraft, die du brauchst, um deine Gaben zum Guten zu gebrauchen und er passe auf dich auf; wenn Gott dich sieht, dann soll sein Gesicht leuchten vor Freude, als würde er einen alten Freund wiedersehen; er wende sich dir ganz zu und schaue dich an, wie du bist, voller Wohlwollen und Interesse. Schöneres kann man einem Volk, einer Gemeinde und einem Menschen gar nicht zusagen. Daraus spricht so viel Zuwendung, Menschlichkeit und Wärme. Wenn Gott so sein kann, wie sollten wir dann unser Bemühen aufgeben können auch so zu werden für unsere Mitmenschen und uns selbst? Eine gesegnete Woche!

Wolfgang Stahnke, Krankenhausseelsorge Bad Oldesloe