Der schlimmste Ärger
Der schlimmste Ärger ist der über sich selbst. Sehen Sie es auch so? Es ist etwas Wahres dran, finde ich. Natürlich ärgert man sich auch über andere Dinge. Darüber, wenn Dinge wieder mal teurer werden oder der Ausflug nicht wie geplant stattfinden kann, weil es Bindfäden regnet. Wir ärgern uns öfters über Dinge, auf denen wir keinen Einfluss haben. Wir können dann nur unser Verhalten anpassen. Die Pläne für den Ausflug verändern, wenn das Wetter nicht passend dafür ist. Oder überlegen ob wir den Gegenstand denn wirklich brauchen, wenn er im Preis gestiegen ist. Vielleicht gibt es auch eine günstigere Alternative. Das Thema für den heutigen Tag ist im Kirchenjahr Vergebung. Und Vergebung fängt im Kleinen an. Im Kleinen bei uns selbst. Es kann ja eigentlich nicht sein, dass der Ärger über sich selbst der größte ist. Denn wir wissen ja, warum wir nicht so gehandelt haben, wie wir es gerne wollten. Wenn wir uns also über uns selber ärgern haben wir viel mehr Hintergrundwissen, als wenn wir uns über das Verhalten von anderen ärgern. Was kann uns helfen mit unserem Ärger anders umzugehen? Gott sieht uns an, so wie wir sind. Mit all unseren Fehlern und Schwächen und trotzdem vergibt er, weil er uns liebt. Das entbindet uns nicht aus unserer Verantwortung für unser Handeln, sondern soll uns darin bestärken immer wieder den Weg zu suchen, der zum gegenseitigen Miteinander führt. Durch Gottes Liebe gestärkt können wir Ärger in sinnvolles Handeln verwandeln.
Pastorin Laura Roth, Kirchengemeinde Warder