Die Reformation geht weiter

„Ecclesia semper reformanda“: „Die Kirche muss zu jeder Zeit reformiert werden“ – dieser Satz des Theologen Karl Barth steht wie eine Überschrift über dem Reformationstag. Refor-mation ist nichts Statisches, nichts Historisches: Reformation muss weitergehen.

Unsere Kirche und auch unser Kirchenkreis stecken derzeit in etlichen Veränderungspro-zessen. Die Gründe dafür sind eher aufgezwungen: zurückgehende Mitgliederzahlen, knap-per werdende Ressourcen, weniger werdende Pastorinnen und Pastoren. Aber auch in diesen schlechten Nachrichten liegt eine große Chance, wenn wir sie zum Anlass nehmen, unsere kirchliche Arbeit neu am Kern unseres Glaubens auszurichten. Das versuchen wir im Prozess „Kirchenkreis 2030“.
Nicht nur in der Kirche werden die Ressourcen weniger, sondern überall in unserer Gesellschaft. Das ist bedrohlich und macht Angst. Vieles wird nicht mehr wie früher möglich sein. Auch unsere Gesellschaft im Ganzen muss sich deshalb fragen, was ihren Kern ausmacht. Wofür sie eigentlich da ist. Vielleicht kann in diesen wichtigen Zeiten eine Art Klärung er-folgen, was für eine Gesellschaft wir in Zukunft sein wollen.

Dr. Daniel Havemann, Propst im Kirchenkreis Plön-Segeberg