Ein Fest der Hoffnung
Das hat es noch nicht gegeben: Ein Ostersonntag ohne Gottesdienste in unseren Kirchen! Wir sind eingeschlossen in unseren Häusern wie Christus in seinem Grab. Die Welt sehnt sich nach Auferstehung!
Nach der christlichen Tradition waren die drei Tage Jesu im Grab eine entscheidende Zeit. Altkirchliche Legenden erzählen, dass Christus in ihnen durch die Hölle gegangen ist: Er hat die Menschen befreit und in den Himmel geführt.
Die Coronakrise wird uns verändern. Sie kann uns demütig machen, weil sie uns zeigt, wie verletzlich wir sind. Und sie fordert unsere Solidarität. „Was ist im Leben wirklich wichtig? Was ist verzichtbar?“ Diese Fragen stellen sich neu. Manches so Selbstverständliche wird uns wieder in seinem Wert bewusst.
In all dem feiern wir Ostern: den Sieg des Lebens über den Tod. Wir feiern Ostern ganz anders als sonst. Aber vielleicht intensiver als je zuvor. Ob in Video-Botschaften oder Osterlichtern, ob auf Displays oder auf dem Flugzeug-Banner: Die Osterbotschaft zieht durch unser Land.
Wir feiern die Auferstehung – in einem Moment, wo sie noch nicht zu sehen ist. Das ist Hoffnung. Ostern – wir brauchen dieses Fest wie nie zuvor.
Propst Dr. Daniel Havemann