Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Ein Zeichen des Schutzes und der Freiheit

Das Kainsmal. Ein Zeichen für Ausgrenzung und Stigmatisierung oder für Schutz, Gnade und Freiheit? Kain hatte seinen Bruder Abel erschlagen und Gott legte ihm dieses Zeichen auf. Ein Zeichen, dass Schutz bedeuten sollte. Es sicherte Kain die Freiheit und markierte zugleich seine Schuld: Er ist gezeichnet und soll doch unangetastet bleiben. In unserer Geschichte hingegen ist dieses Kainsmal vor allem zum Zeichen der Ausgrenzung und Stigmatisierung geworden. Seit dem Mittelalter mussten Juden in vielen Ländern und Regionen Europas ein gelbes Stoffstück sichtbar an ihrer Kleidung tragen. Vor 80 Jahren wurde 1941 die Polizeiverordnung über die „Kennzeichnung der Juden“ erlassen, die bestimmte, dass alle jüdischen Bürger ab dem 6. Lebensjahr einen gelben Judenstern „sichtbar auf der linken Brustseite des Kleidungsstückes [...] aufgenäht“ zu tragen haben. Eine Stigmatisierung mit tödlichen Folgen. Solche Kainsmale gibt es noch immer. Nicht mehr aus Stoff und unter neuen Namen. Doch noch immer verletzend und tödlich. „Shitstorm“ ist einer dieser neuen Namen. Doch wir haben die Freiheit zur ursprünglichen Bedeutung des Kainsmals zurückzukehren. Ein Zeichen des Schutzes und der Freiheit. Ein Zeichen der Gnade und Barmherzigkeit Gottes, der das Leben über den Tod stellt und den Schuldigen unter seinen Schutz.

Manuela Zschaubitz, Pastorin in der KG Todesfelde