Fiese Kräfte
Während der Autobahnfahrt vor Jahren sagte unser Fahrlehrer: „Wenn ihr abfahrt, blickt kurz auf den Tacho. Euer Gefühl kann trügen und ihr werdet in der Kurve alle möglichen fiesen Kräfte kennenlernen. Dann kann es ein Unglück geben“.
So wie damals im Auto sind wir alle unterwegs im Leben. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich oft ungewollt mit so manchen fiesen Kräften zu tun hab. Genau wie während der Autofahrt wirken Gewalten wie Corona, Lieferengpässe, Krieg in der Ukraine, steigende Lebenshaltungskosten. Je geringer das Einkommen, desto schneller fliegt man aus der Kurve. Der Blick auf den Tacho tut Not.
Welche Möglichkeit haben wir, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, um etwas an der Situation zu ändern?
Die Veränderungen unserer Lebensumstände werden drastischer.
Gleichzeitig ist es gut zur Ukraine zu stehen. Koste es was es wolle? Ja, denke ich.
Der Angriff auf einen Nachbarn darf nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Gemeinsam müssen wir die Lasten schultern. Dann können wir den Mächten entgegentreten, ohne mit den gleichen Kriegsmitteln zu antworten.
Die Bibel betont (Sprüche 16, 18): „Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor den Fall!“
Solidarität ist eine Macht, die stärker ist als Säbelrasseln und brutales, unmenschliches Vorgehen. Ein waches Auge für schwächere in unseren eigenen Reihen, gilt hier zu Lande ebenso.
Das Stichwort lautet soziale Gerechtigkeit. Ich hoffe, dass wir diese Spur bei allen Gefahren halten können.
Fredt Winkelmann, Pastor, Schwentinental