Frei heraus
Clown, Indianerin, Pippi Langstrumpf - wie gerne hab' ich mich als Kind verkleidet! Paare, die seit 50, 60 Jahren verheiratet sind, erzählen mir, sie haben sich „auf der Maskerade“ kennengelernt - aufregend! Sich verstecken, mal jemand anderes sein und sich verwandeln - verlockend! Und heute? Karneval fällt fast aus. Und wir wären froh, wenn wir die Masken unserer Corona-Tage endlich nicht mehr tragen müssten!
Sich nicht verstecken, sich nicht hinter etwas verbergen, sondern frei heraus die Wahrheit sagen - das tut Jesus. Er sagt, was Sache ist und redete das Wort frei und offen (Markus 8,32). Jesus kündigt an: Er wird leiden, verhaftet und hingerichtet werden und nach drei Tagen auferstehen.
Heute erzählen wir anderen von unserem kleinen und großen Leid, um nicht allein zu bleiben, um Mitgefühl und Unterstützung zu bekommen. Oft genug wird vom Lei-den erzählt, um beim Gegenüber Druck zu machen, Schuldgefühle zu wecken. Nicht so Jesus. Er redet ehrlich und offen, mutet uns viel zu und duldet kein Ausweichen. Er behauptet nicht, es sei alles nur halb so schlimm. Er verzweifelt auch nicht und, vor allem, er hält sich nicht raus! Jesus steht für die Wahrheit ein. Das ist der einzig gangbare Weg. Das ist die einzige Rettung. Und sie wird uns und unsere Welt verwandeln.
Pastorin Susanne Hahn, KG Nahe