Frieden
Seit Wochen treffen wir uns zum Friedensgebet, doch auf den Kriegsschauplätzen wird es immer unbarmherziger. Mitunter fühle ich mich damit überfordert. Einige können die Nachrichten nicht mehr sehen. Ich kann sie verstehen! Aber wir können doch nicht einfach wegschauen! Ich erinnere mich an Zeiten, wo niemand etwas gesehen haben will. Wie können wir es schaffen, uns wieder zu stärken? Paul Gerhard, ein Liederdichter, lebte im dreißigjährigen Krieg. In seinem Lied: „Geh aus mein Herz und suche Freud“ zeigt er, wie er Stärkung Draußen im Sommer fand! Inmitten der Blüh- und Grünkraft Gottes können auch wir das! Was
hilft noch, um seelisch aufzutanken? Mir hilft es gerade, zu beobachten, wie meine junge Hündin die Welt entdeckt: ihr Verblüffen über Grashüpfer, ihre Freude beim Springen, ihre Arglosigkeit bei Begegnungen, machen mich
froh! Bei unserem Spaziergang zu einem alten Holzstall sah ich, dass der Sturm ein großes Loch in ihn geschnitten hat.
Es hatte die Form eines Kreuzes, dahinter der Blick befreit, für Wiesen und Himmel - ich dachte: Es gibt Zuflucht hinter aller Verwüstung! Jesu Worte:
„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich
euch!“ An sie möchte ich mich halten und damit weiter gegen den Krieg anbeten!
Katharina Lohse, Pastorin, Lütjenburg