Gegen den NovemberBlues

November! Im Jahresablauf der dunkle Monat. Der Dezember hat noch weniger Sonnenlicht, aber da strahlt Weihnachten auf. Anders der November mit seinen düsteren Gedenktagen. Dazu erneut Corona, der Ukrainekrieg, kalte Wohnung, weniger Geld... Langsam reicht es. Viele sagen: „Furchtbar, dieser November-Blues!“

Das Wort blue meint „traurig“. Blues hat seine Wurzeln bei den amerikanischen Sklaven, die unter der Zwangsarbeit mit ihren Klageliedern, Hoffnung und Kraft suchten und fanden.
Aus diesem Klageblues entwickelte sich etwas Befreiendes: der Blues als Tanz. Sein langsamer, dem Herzschlag ähnelnder Rhythmus läßt die Augen wieder leuchten, trotz allem! Die Beine wollen sich bewegen, wollen tanzen, wollen den Novemberblues wegtanzen. Es hilft ja nichts, wenn man sich nur immer bejammert. Da haben die Karnevalisten den helleren Weg gefunden: Am 11.11. ab 11 Uhr 11 feiern sie den Beginn der fünften Jahreszeit. - Auch ich suche das Licht in der Düsternis dieser Zeit. Ich tanze nicht mehr, aber ich halte mich daran, was mir kürzlich in unserm Gottesdienst zugesagt wurde: Du bist getauft und Christus ist dein Licht. Das ist meine Hoffnung gegen den Novemberblues!

Friedrich Wackernagel, Pastor i. R. , Plön