Ich möchte reich sein...
Ich möchte reich sein, reich genug, um Teuerung und Mangel auszugleichen bei denen, die es nötig haben. Das wäre mein Wunschtraum für 2023. Manchmal möchte ich Geld drucken können, es in rauen Mengen verschenken – und höre im Geist schon die Schreie der Ökonomen.
Die letzte Zeit zeigt deutlich, dass es Güter gibt, die nicht durch Geld und Geschäfte erhalten werden: Klima, Frieden, Artenvielfalt. „Der Markt und die Wirtschaft werden sich schon auf gesunde Weise selbst regulieren“ ist jahrelang unser Motto gewesen. Den Boden der „sozialen“ Marktwirtschaft haben wir verloren. Das Gleichgewicht in unserer Umwelt und unseren Lebensgrundlagen schwindet.
Wir leiden unter dem Zwiespalt von Wunsch und Wirklichkeit.
Unsere Ideen waren gut und oft maßlos, aber die Umsetzung war dann enttäuschend. Viele wollten hoch hinaus und sind tief gefallen. Diese menschliche Erfahrung beschreibt Paulus so: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich!“ (Römer 7,19).
Vielleicht sind all die Schwierigkeiten dazu da, dass wir endlich anfangen unsere Fehler klar zu benennen und sie zu vermeiden. Ehrlich unsere Probleme anzufassen und sie zu lösen, wie es uns Corona gelehrt hat.
Wir werden uns beschränken müssen. Aber vielleicht wird uns das gut tun, und wir können fröhlich an der Zukunft arbeiten.
Ich hoffe, dass dann „German Angst“ durch „German Zuversicht“ abgelöst wird. Damit wären wir wirklich reich.
Fredt Winkelmann, Pastor, Raisdorf/ Schwentinental