Jakob träumt
Was für ein Traum: wenn ein Stück Himmel herunterkäme auf die Erde: ein Stück Frieden in allem Tumult, ein wenig Menschlichkeit im harten Geschäft des Alltags, ein wenig Sinn inmitten so vieler Sinnlosigkeiten.
Jakob träumt einen solchen Traum - damals, als er auf der Flucht war vor seinem Bruder Esau. Damals, als er noch nicht wusste, ob es für ihn eine Zukunft geben würde - versöhnt mit seinem Bruder. Der Himmel über ihm ist offen und hell. Mehr noch: Himmel und Erde sind verbunden. In Jakobs Traum sind Engel auf der Erde unterwegs und stehen denen bei, die dunkelste Nächte und Tage erleben müssen. Die Engel tragen das Irdische zu Gott. Sie sind aber auch vom Himmel her unterwegs und tragen das Himmlische zu den Menschen.
Und Jakob merkt ganz schnell, als hätte ihn einer dieser Engel sachte mit dem Flügel berührt: ich bin wohl doch nicht allein, selbst in dieser dunklen Nacht nicht, in der ich mich so gottverlassen allein gefühlt habe. Der Himmel ist offen. Es gibt eine Verbindung, eine Leiter zu Gott. Gott schickt mir im dunkelsten Moment eben keinen Albtraum, sondern Licht und Engel, neuen Mut und neue Zuversicht. Möge Gott uns und unsere Seele behüten. Möge Gott uns auch in den schwierigsten Momenten zusprechen: Ich bin da und schenke dir eine neue Zukunft. Amen
Pastorin Anja Haustein, Blekendorf,Kirchnüchel