Oh Gott!

Oh Gott! War das knapp! Du weißt noch, wie wir mit dem Wohnmobil auf der Rückreise aus dem Urlaub unterwegs sind. Ein LKW kommt uns mit viel zu hoher Geschwindigkeit aus einer Kurve entgegen. Der Auflieger fängt an auszubrechen. Ich höre es schon knallen. Das wäre dann wohl das Ende gewesen für uns als Familie. Gott, hattest du da deine Finger im Spiel? Ich kann es mir rückblickend nicht anders erklären. Ich gehöre ja sonst auch eher zu denen, die immer erst das Schlechte sehen und das Schlimme und dir dabei für vieles gleich die Verantwortung zuschieben. Ein Blick in die Welt reicht dafür ja meist aus. Ebenso auch, wenn ich auf mein persönliches Leben schaue, Gott. Aber wie ist das mit dem, was gelingt, was gut ausgeht, was einfach nur schön ist? Die Treue unserer Freunde, der gedeckte Tisch jeden Tag, das abendliche Singen eines Vogels auf dem Dach unseres Nachbarn, der Sonnenuntergang an der See mit einem Glas Rotwein. Da würde mir noch vieles einfallen, Gott, wenn ich ein wenig darüber nachdenke. Ich will versuchen das zu beherzigen, was vor sehr langer Zeit jemand einmal so formulierte: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“

Pastor Gerhard Pfau , Leitung Vertretungsdienst im Kirchenkreis Plön-Segeberg