Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Segensspuren

Ich stehe auf dem Friedhof. -4 Grad. Die Sonne scheint durch die kahlen Bäume, der See glitzert, alles ist umhüllt von einer weißen frostigen Haut, jeder Atemzug sichtbar. Wir stehen eng um das Grab. Ich lege meine Hände auf den Sarg und für einige Sekunden ruhen sie auf dem glatten Holz, während ich bete. Als ich aufstehe, da bleiben meine Handabdrücke auf dem Sarg. Weil es so kalt ist. Sie bleiben, als wir das Vaterunser beten. Sie bleiben, als der Sarg in die Erde gelassen wird. Sie sind sichtbar als ich den Segen spreche. Und als wir alle auseinandergehen, bleiben sie. Das berührt mich. Es sind nur meine Hände. Keine besonderen Hände. Hände, die um Segen bitten. Und Spuren, die bleiben: Segensspuren.

Wir sind in der Passionszeit. 7 Wochen. Es ist eine Zeit, in der wir oft versuchen, bewusster zu leben: zu fasten, zur Ruhe zu kommen. Es ist auch die Zeit, in der wir Jesus begleiten auf seinem Weg ans Kreuz. In der wir uns vielleicht bewusst machen, was wir so zu tragen haben, Tag für Tag. Das kann ziemlich anstrengend sein. Und dann denk ich an die Spuren auf dem Sarg. Die da sind. Und bleiben. Auch wenn wir sie nicht sehen: wir tragen sie an uns, Tag für Tag: Segensspuren.

Donata Cremonese, Pastorin KG Segeberg