Sommer auf Pettluis
Ich genieße die Sonnenstrahlen im Juli, sie erwärmen mein Herz. Sie lassen mich den kalten Winter vergessen. Ich sitze im Gartenstuhl mitten im Hamburger Staatsforst unter dem großen Apfelbaum und schaue auf die Gallowayrinder vom Gut Pettluis, die auf der Weide grasen.
Friedlich, ganz in Ruhe grasen sie, stetig sind sie auf der Suche nach Leckerbissen. Sie bleiben immer beieinander, suchen die Nähe, schützen die Kälber in ihrer Mitte.
Wenn alle grasen, passt eine immer auf. Ich kann nicht an ihnen einfach vorrübergehen, sie nehmen mich wahr. Sie sehen nicht besonders gut, aber hören alles. Wenn Gefahr droht, dann sind sie schnell. So groß sie auch sind, sind sie rasch in Bewegung. Sie sind sehr stark, wenn sie wollen, kommen sie überall hin. Ein Zaun hält sie dann nicht auf.
Normalerweise wird eine Kirchengemeinde gerne mit einer Schafherde verglichen, doch mir sind gerade die Galloways näher. So möchte ich meine Gemeinde erleben, friedlich beieinander, auf der Suche nach etwas, dass sie in Frieden leben lässt, ein gutes Wort, ein kluger Gedanke, ein Fingerzeig Gottes, sie passt auf alle, die Schutz brauchen, die Kleinen in den Gemeinden sind immer in ihrer Mitte. Wenn es darauf ankommt, dann kann die Gemeinde sehr schnell handeln; wenn sie will, kann sie alles erreichen, denn sie ist stark, meine Gemeinde, meine Schwestern und Brüder in Christus.
„Und siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28, 20
Pastorin Brigitte Scheel, Kirchengemeinde Wahlstedt