Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Verstehen

„Das musst du verstehen“, sagt jemand und meint: „Dafür musst Du Verständnis haben.“ Sie will, dass ich lockerlasse – in Ruhe lasse. Manchmal will er in der Sackgasse bleiben, manchmal die Verantwortung nicht auf sich nehmen. Am Ende mündet das Ganze vielleicht sogar in die Geschichte von der schwierigen Kindheit, als wär das eine gute Ausrede. Bei allem Respekt: Kann die schwierige Kindheit als Entschuldigung für falsches Handeln herhalten; dafür, dass es keinen Zweck hat, etwas zu ändern? Ich meine nein.
Deshalb trenne ich Verstehen von Verständnis. Ja, verstehen möchte ich: Warum ist dieser Mensch so geworden? Fragen stellen zur Vorgeschichte, zu Sehnsüchten und Schwierigkeiten will ich. Aber damit endet das Ganze nicht. Nach Verstehen kommt nicht Verständnis und damit eine Ruhe, die nicht hilft. Sondern es folgt Respekt vor dem Verstandenen und zugleich die notwendige Frage „und jetzt?“. Auf Verstehen sollte Bewegung folgen. Die Not braucht Wendung. Die Wendung braucht Mut und Unterstützung. Die sollten wir uns gegenseitig gönnen – das ist mehr als Verständnis – vielleicht ein Geschenk, gerade im Advent. Das ist die Zeit, in der sich das Dunkle zum Licht hinwendet.

Erich Faehling, Propst