Verzagtheit oder ein beherzter Schritt
„7 Wochen ohne... Verzagtheit“ lautet das Motto der diesjährigen Fastenaktion der Evangelischen Kirche.
Das ist eine ganz schön hohe Anforderung bei all den Sorgen, die man so haben kann - bezüglich des eigenen Lebens aber auch bezüglich der vielen gesellschaftlichen Sorgen.
„Nicht verzagen, XY fragen“, ist eine Redewendung. Dabei steht der Platzhalter XY für eine Person, der man vertraut, dass sie in einer überfordernden Situation zur Seite steht.
Die Redewendung steht gegen die Annahme, dass um Hilfe fragen und sich angewiesen fühlen, eine Schwäche wäre. Wie wäre es, Gott auf diesen Platzhalter zu setzen? „Nicht verzagen, Gott fragen“.
Dann würde die Fastenzeit dazu einladen, die eigenen Sorgen nicht nur mit sich selbst auszumachen, sondern genau zu schauen: Wo ist es gut, mein Vertrauen in Gott zu legen? Aber auch: Wo möchte ich mit einer Person, der ich vertraue, meine Sorgen teilen und mit ihr zusammen nach Umgangsweisen suchen?
Wer ist Ihr XY? Diese Frage für sich zu beantworten, könnte ein erster beherzter Schritt im Fasten von Verzagtheit sein.
Lea Thermann, Pastorin, Schönberg