Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Warten

„Ich habe heute schon ein Weihnachtsgeschenk bekommen“ sagte vor einer Woche eine Konfirmandin zu mir. „Mein Bruder konnte einfach nicht mehr warten, er wollte sein Geschenk unbedingt schon heute schenken.“ Sie sagte es mit einer Mischung aus wirklicher Freude und gleichzeitiger Anfrage...

Warten können ist so eine Sache für sich. Die Adventszeit ist eigentlich eine Warte-zeit - warten auf die Ankunft Gottes in dieser Welt. Aber: Warten ist bei uns ziemlich out.
Wir möchten nicht auf etwas warten müssen. Wir wollen alles - und zwar sofort. Und da werden wir Menschen recht erfinderisch. So wird ein Warteraum zu einem Dia-lograum oder zur DB-Lounge. Für Smartphones wurde die App "Lesen statt Warten" entwickelt. Je nach Wartezeit kann man aus verschieden langen Texten wählen.

Auch ich mag nicht gern auf etwas warten, auf Menschen, die sich verspäten, auch einen Flug, der nicht startet.

Aber vielleicht kann ich im Advent auch die andere Seite des Wartens entdecken. Ist es nicht auch schön zu warten? Z.B. das Warten auf die Geburt unserer Kinder. Wie wichtig war die Vorbereitungsphase und das sich innerlich darauf einstellen.

Warten heißt eben nicht nur irgendwo dumm herumstehen "wie hingestellt und nicht abgeholt" sozusagen. Es gibt ein aktives Warten. Warten bedeutet nach dem Duden "seine Aufmerksamkeit auf etwas richten". Warten ist also durchaus auch eine akti-ve, bewusste Tätigkeit. Genauso wird in der Bibel gewartet.
Es geht im Advent nicht darum, irgendwie vor mich hin zu warten, sondern auf et-was zu warten: auf Gott zu warten. Warten ist mit Sehnsucht verbunden, mit Hoff-nung. Ich erwarte noch etwas. Das ist zielgerichtetes Leben: ganz im Hier und Jetzt - und doch auf die Zukunft hin. In diesem Sinne eine gesegnete Adventszeit!

Pastor Roland Scheel, Kirchengemeinde Warder