Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Propst wirbt auf Synode für Geschlossenheit

Synode des Kirchenkreis Plön-Segeberg seit langem mal wieder als Präsenzveranstaltung, Synodale Kerssenbrock sorgt erneut für Unmut, ehemaliges Propsteialtenheim soll verkauft werden

Ungewohntes Bild: Endlich tagten die Synodalen im Evangelischen Bildungswerk in Bad Segeberg wieder in Präsenz (Foto: svg)

„Willkommen in Präsenz“: So begrüßte Propst Erich Faehling die anwesenden 49 Mitglieder der Juni-Synode des Evangelischen-Lutherischen Kirchenkreises Plön Segeberg. Aus gutem Grund: Aufgrund der Corona-Pandemie hatten mit einer Ausnahme sämtliche synodale Tagungen seit 2020 als digitale Veranstaltungen stattfinden müssen. Dieses Mal trafen sich die Delegierten im Evangelischen Bildungswerk in Bad Segeberg. Die Freude darüber war den Synodalen anzumerken, es gab von Beginn an einen regen und interessierten Austausch. Der allgemeine Tenor: Es ist gut, die für den Kirchenkreis wichtigen Themen wieder vor Ort als Gemeinschaft diskutieren zu können. „Das hat uns in den vergangenen Monaten gefehlt und auch zu einer gewissen Ermüdung geführt“, sagte der Synodale Peter Wiegner aus der Kirchengemeinde Selent
Einer Einschätzung, der sich Dr. Mathias Nebendahl, Präses der Synode, anschließt. Der Jurist fand kritische Worte zur Anwesenheit. „49 von 88 Synodalen ist keine erfreuliche Zahl, das müssen wir uns eingestehen. Corona und einige schwierige Themen, mit der sich die Synode in den vergangenen zwei Jahren intensiv und durchaus auch kontrovers auseinandersetzen musste, haben daran sicherlich einen Anteil“, so Nebendahl. Deshalb werde sich die Synode in ihrer nächsten Sitzung im September mit ihrem Selbstverständnis, aber auch mit den Wünschen, Erwartungen und Kritik der Synodalen beschäftigen. „Ziel ist, als Synode weiterhin fachlich kompetent, motiviert und verlässlich über die Belange des Kirchenkreises zu entscheiden. So habe ich bislang unsere Arbeit immer wahrgenommen und wünsche mir, dass wir das auch in Zukunft so fortführen werden“, sagte Nebendahl.
Gehört wurde der Appell nicht von allen. Für Aufregung sorgte Bettina Gräfin Kerssenbrock, die erneut Propst Dr. Daniel Havemann zum Rücktritt aufforderte und auch Präses Nebendahl verbal hart anging. Dieser forderte die Synodale aus der Kirchengemeinde Oldesloe unter dem lauten Applaus der großen Mehrheit der Delegierten zur Mäßigung auf. Die Art und Weise, wie Gräfin Kerssenbrock Kritik äußere, sei inakzeptabel, so der Präses. „Ich bitte Sie darum, Ihre Rolle als Synodale zu hinterfragen und sich klarzumachen, welchen Schaden Sie mit Ihren mehrfach widerlegten Behauptungen der kirchlichen Arbeit zufügen“, so Nebendahl. Einen versöhnlichen Impuls gab Propst Faehling den Synodalen mit auf den Weg: „Es ist elementar wichtig, dass wir gemeinschaftlich und vereint die großen Herausforderungen angehen, die auf uns als Kirchenkreis in den kommenden Jahren zukommen.“

Informiert wurden die Synodalen über die Situation der Propsteialtenheim gGmbH. Geschäftsführerin Dr. Barbara Kempe berichtete, dass seit dem 3. Mai alle Bewohnerinnen und Bewohner aus dem ehemaligen Seniorenpflegeheim ausgezogen sind. Die Schließung des Propsteialtenheims wird in 2022 voraussichtlich in Summe 1,15 Mio. € kosten. Für den Marienhof wurde in einem integrativen Konzept eine wirtschaftlich tragfähige Perspektive aufgezeigt. Esther Ahrent, Leiterin der Kirchenkreisverwaltung, setzte die Synode darüber in Kenntnis, dass der Kirchenkreisrat sich dazu entschlossen hat, die Immobilie zu verkaufen. Deshalb wurde der Gebäudewert von einem Maklerbüro geschätzt, um einen marktgerechten Verkaufspreis aufrufen zu können. Der Richtwert liegt laut der Maklereinschätzung bei 5,7 Millionen Euro. „Das Maklerbüro wird selbstverständlich die Interessenten ansprechen, die sich bereits bei uns gemeldet haben. Darunter sind auch solche, die Angebote für Senioren planen würden“, sagte Esther Ahrent. Derzeit befindet sich der Kirchenkreis in Gesprächen mit der Stadt Bad Segeberg, die erwägt, das Propsteialtenheim kurzfristig für Geflüchtete zu nutzen. „Hier sind wir in einem engen Austausch. Voraussichtlich wird es in der kommenden Woche dazu eine Entscheidung geben. Diese werden wir zusammen mit der Stadt kommunizieren“, sagte Esther Ahrent.

Propst Dr. Daniel Havemann berichtete über die Fortschritte des Verwaltungsneubaus im Birkenweg in Bad Segeberg. „Wir sind auf einem guten Weg. Die Entscheidungen, die die Synode getroffen hat, waren richtig - allen voran der Entschluss, komplett Co2-neutral zu bauen. Das ist und bleibt wirtschaftlich und ökonomisch absolut zukunftstragend.“ Die Kosten liegen derzeit bei 10,3 Millionen Euro geschätzt, das Ziel ist, den von der Synode beschlossenen Deckel von 10,4 Millionen nicht zu überschreiten. 95 Prozent der Bauleistungen sind bereits beauftragt. Es ist aber denkbar, dass die Delegierten in der September-Sitzung einen Beschluss über einen leichten Kostenanstieg treffen müssen, sagte Verwaltungsleiterin Esther Ahrent: „Im Moment liegen wir aber im Rahmen trotz der enormen Preisentwicklung in der Baubranche.“

Des Weiteren standen auf der Tagesordnung einige Nachwahlen: Uwe Köberlein (Kirchengemeinde Selent) wurde in den Ökumene-Ausschuss des Kirchenkreises gewählt. Anja Ruge (Kirchengemeinde Wahlstedt) wurde als Stellvertretendes Mitglied des Finanzausschusses bestimmt. Und in die Landessynode der Nordkirche, wo ein Platz für Plön-Segeberg durch Pensionierung freigeworden ist, schickt der Kirchenkreis zukünftig Petra Cordeddu aus dem Kita-Werk.
Zudem beschlossen die Synodalen, dass die neugeschaffene Stelle „Theologische Bildung“ im Evangelischen Bildungswerk mit der Pfarrstelle „Projektleitung Prozess Kirchenkreis 2030“ verbunden wird. Inhaber ist Pastor Andreas W. Lüdtke, der jeweils mit fünfzig Prozent seiner Arbeitszeit die Aufgaben bespielen wird.

Hintergrund Synode:
Die Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Plön-Segeberg ist das Parlament der ca. 115.000 evangelischen Christinnen und Christen in dieser Region (Synode bedeutet „Zusammenkunft“). Die 88 Mitglieder der Synode setzen sich zusammen aus Delegierten der 35 Kirchengemeinden und der Dienste und Werke des Kirchenkreises, der von Laboe bis Bargfeld reicht. Die Synode ist eines der Leitungsgremien des Kirchenkreises. Sie ist für die grundlegenden Entscheidungen des Kirchenkreises zuständig, trifft die wesentlichen kirchenpolitischen Entscheidungen, besetzt durch Wahl wichtige Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Den Vorsitz in der Kirchenkreissynode führt seit Juni 2021 ehrenamtlich Präses Prof. Dr. Mathias Nebendahl. Die Legislaturperiode der gewählten Synodalen beträgt sechs Jahre.