Es summt und blüht in Schlamersdorf
Erster naturnaher Ort in Kirchengemeinde vorgestellt
Auf dem Friedhof in Schlamersdorf leuchtet das bunte Schild in einem Streifen mit üppigem Grün und Blüten in vielen Farben zwischen den Gräberfeldern. Die Pflanzen wurden sorgfältig daraufhin ausgewählt, dass sie Schmetterlingen und anderen Insekten vielfältige Nahrung bieten. Eine Kiesschicht unterstützt die Speicherung von Feuchtigkeit in der Erde. Ab November 2021 wurde das Beet durch den 140 Mitglieder umfassenden Landfrauenverband Schlamersdorf angelegt und seitdem gepflegt. Besucherinnen und Besucher des Friedhofs schätzen den sonnigen Platz. Eine nahegelegene Bank lädt zum Verweilen ein. „Es sollte ein fröhlicher Ort werden, an dem sich nicht nur die Insekten, sondern auch die Menschen wohlfühlen“, sagen Silvia Grapelius, Annegret Höfer und Margret Rahlf als Vertreterinnen der Landfrauen. Das ist gelungen.
Über das Schmetterlingsbeet hinweg schweift der Blick zum nächsten ökologisch nachhaltig angelegten Ort auf dem Friedhof. Der östliche, nicht mit Gräbern belegte Teil wurde auf Initiative von Pastor Thomas Meyer und des Kirchengemeinderats in eine Blühwiese umgewandelt. Das Areal wird nur zwei Mal im Jahr gemäht und die Mahd nach 1 -2 Tagen abgetragen. So verbleiben die Wurzeln im Boden, die Saat kann sich setzen und das Grün neu aufwachsen. Nicht zu allen Jahreszeiten bietet die Wiese das vielleicht erwartete bunte Blütenmeer. Oft scheint sie nur ein Kleid von Pusteblumen und grünen Halmen zu tragen. Doch dahinter verbirgt sich eine reiche ökologische Vielfalt. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat auf der Blühwiese rund 200 verschiedene Pflanzenarten ausgemacht, die Nahrung und Rückzugsraum für viele Insektenarten bieten. Ganz frisch hat Thomas Meyer einen neuen Teil der Pflanzengemeinschaft entdeckt: den weiß blühenden Knöllchen-Steinbrech. Die Vielfalt wächst.
Wir suchen naturnahe Orte in den Kirchengemeinde, an denen sich auf Gemeindegebiet biologische Vielfalt entfalten kann und Insekten, Vögel und andere Tiere Lebensraum finden: Blühwiesen, Hochbeete, Streuobstwiesen, Insektenhotels u.a.
Die gemeldeten Orte sollen demnächst gesammelt auf der Website des Kirchenkreises gezeigt werden, verbunden mit der Einladung, sie zu besuchen.
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