Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Frau Jutta sagt "tschüss"

18 Jahre Ehrenamt im Anziehungspunkt Preetz - "Das war eine Riesenfreude" -

Jutta von Klinnggräff (Mitte, sitzend) mitten unter ihren Kollleg*innen im Anziehungspunkt

In diesen Tagen hat sich Jutta von Klinggräff (90) von ihrem Ehrenamt verabschiedet. 18 Jahre lang gehörte von Klinggräff zum Team des Second-Ladens „Anziehungspunkt“ der Diakonie.
Jetzt freut sich von Klinggräff auf ihren „Ruhestand“, auf Gespräche und Begegnungen mit ihren Kindern, Enkelkindern und Freunden.

Im Anziehungspunkt der Diakonie war sie Ansprechpartnerin für Kund*innen, half mit Rat und Tat beim Auswählen von Bekleidung, Schuhen, Haushaltsgegenständen, Büchern und Spielen und vielem mehr.
„Das war eine Riesenfreude“, sagt von Klinggräff. Gern sei sie mit diesen vielen unterschiedlichen Menschen ins Gespräch gekommen, erzählt sie weiter.

Aufgewachsen auf einem Trakehner Gestüt in Schlesien (Polen), fern vom Krieg, dessen Gräuel und nach geglückter Flucht mit Eltern und Geschwistern mit unterschiedlichen Stationen im damaligen Westdeutschland, zog Jutta von Klinggräff 1959 mit ihrem Ehemann
und dem ersten ihrer vier Kinder nach Kleinkühren. Dort hat sie seit 1980 in Privatinitiative in einem Stallgebäude nahe ihres Hauses einen Raum eingerichtet, in dem zunächst alles, was die Not der Menschen in Polen lindern konnte, gesammelt, sortiert und verschickt. Es war die Zeit der „Solidarność“-Gewerkschaft unter Federführung von Lech Wałęsa, die Zeit des politischen Wandel in Polen. Für von Klinggräff begann ein weiterer neuer Lebensabschnitt. Ihre vier Kinder waren mittlerweile groß geworden und strebten aus dem Haus, in die Ausbildung, zum Studium.
Jutta von Klinggräff wollte etwas Neues und Sinnvolles tun. Mit Hilfe ihres Mannes und einem Kreis von Unterstützern wurden Hilfstransporte zu den Familien nach Polen organsiert.

Doch dabei blieb es nicht.

Hinzu kam in diesen Jahren das große Engagement für zahlreiche Aussiedler-Familien, Migrant*innen und Asylbewerber*innen in Preetz und in den umliegenden Ortschaften. Regelmäßig dienstags wurde für diese bis in das Jahr 2001 die Kleiderkammer in Kleinkühren geöffnet.
Die Hilfstransporte fuhren weiterhin nach Polen und in den folgenden Jahren, organisiert und durchgeführt durch Herrn von Klinggräff, unter anderem nach Estland, Jugoslawien oder in die Ukraine unter Beteiligung vieler freiwilliger Helfer*innen.

Ab Juli 2003 traf man „Frau Jutta“ – so wurde sie von „ihren Russlanddeutschen“ genannt – im Anziehungspunkt der Diakonie. Dort schätzen ihre Kolleg*innen vor allem die Ruhe und Gelassenheit, die von Klinggräff ausstrahlt. „Sie nimmt die Menschen so wie sind, bewertet niemanden“, sagt Angela Voß, Mitarbeiterin im Anziehungspunkt. „So möchte ich auch werden, wenn ich alt bin“, fügt sie hinzu.

Sie haben Zeit und Interesse an einem Ehrenamt, möchten sich freiwillig engagieren?
Nehmen Sie bitte Kontakt auf zum Freiwilligenzentrum im Kreis Plön, Haus der Diakonie Preetz,
T 04342 717 48 oder E-Mail schreiben


Copyright Bilder: Micaela Morgenthum