Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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„Eine nachhaltige, zukunftsorientierte und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung“

Synode stellt Weichen für die Zukunft: Zustimmung für Neubau eines C02-neutralen Kirchenverwaltungszentrums in Bad Segeberg – Kita-Werk wird gegründet

An ungewöhnlichem Sitzungsort fand am Samstag, 27. Juni die Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Plön-Segeberg statt. 74 Stimmberechtige fanden sich aufgrund der Corona bedingten Versammlungsauflagen in der Kreissporthalle in Bad Segeberg ein, um für den Kirchenkreis wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen.

Ein Schwerpunkt der Tagung war die Entscheidung über den Neubau eines Kirchenverwaltungszentrums. Unter den leitenden Aspekten Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit einer Kirche in sich wandelnden Zeiten stimmten die Synodalen nach intensiv geführter Diskussion für den Bau im Bad Segeberger Gewerbegebiet Burgfelde. In geheimer Wahl gaben bei 70 gültigen Stimmen 40 Syndalen ihr Ja für den Bau, 27 stimmten dagegen, 3  Wahlberechtigte enthielten sich. Der Kirchenkreis wird am Birkenring bis voraussichtlich zum Jahresende 2022 ein komplett C02-neutrales Bürogebäude errichten, das bis zu 86 moderne Arbeitsplätze bietet. Die beiden Pröpste des Kirchenkreises, Dr. Daniel Havemann und Erich Faehling, zeigten sich erfreut über das Votum der Delegierten. „Ich halte das für eine nachhaltige, zukunftsorientierte und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung“, sagte Havemann, „die sowohl den Mitarbeitenden als auch den Kirchengemeinden zugewandt ist.“ Vor der synodalen Abstimmung wurden diverse Alternativen zum Neubau geprüft. „Es hat sich gezeigt, dass die Entscheidung pro Neubau wirtschaftlich die mit Abstand sinnvollste und auf längere Sicht günstigste ist – gerade auch unter den Gesichtspunkten, dass mit dem neuen Verwaltungszentrum eine Immobilie von großem Wert geschaffen wird und zur Zeit zu historisch niedrigen Zinsen gebaut werden kann“, so Havemann.
Auch Umweltaspekte spielen eine entscheidende Rolle, wie Propst Erich Faehling betonte. Der Entschluss, ein CO2-neutrales Gebäude in Holzrahmenkonstruktion mit Geothermie und Photovoltaik zu bauen, sei auch mit Blick auf Umwelt und Klimawandel gefallen. „Hier sehen wir uns als Kirche in einer besonderen Schöpfungs-Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen“, sagte Faehling. Zudem spart auch diese Entscheidung noch einmal deutlich Kosten ein: Durch die CO2-Neutralität koppelt sich der Kirchenkreis weitestgehend von der Entwicklung steigender Energiekosten und der in Zukunft zunehmenden CO2-Besteuerung ab.
Die Synode hat für den Neubau 8,3 Millionen Euro bewilligt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung betraf die Gründung eines Kita-Werkes auf Ebene des Kirchenkreises, dem die Synode mit großer Mehrheit zustimmte. Damit kann der Kirchenkreis zukünftig seine Trägerstruktur professionell verändern und die Kirchengemeinden entlasten. Durch die Gründung können künftig mehr Kirchengemeinden die Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen auf den Kirchenkreis übertragen. „Dieser Wunsch wird von Gemeindeseite immer öfter geäußert, weil es sie in Sachen Verwaltung oder Personalgewinnung massiv unterstützt“, sagte Pastor Dr. Rüdiger Sachau, Leiter der kirchenkreislichen Kitawerk-Arbeitsgruppe. Religionspädagogisch werden die Kitas auch weiterhin von den Pastorinnen und Pastoren der dazugehörigen Kirchengemeinden begleitet. „Das hat sich bei den Gemeinden bewährt, die bereits die Trägerschaft an den Kirchenkreis abgegeben haben und sich so trotzdem weiterhin mit ihren Kitas identifizieren“, sagte Dr. Sachau. Aktuell gibt es auf Gebiet des Kirchenkreises 42 Kindertagesstätten, acht davon befinden sich derzeit in kirchenkreislicher Trägerschaft.

Darüber hinaus beschloss die Synode den Haushalt in Höhe von 33 Millionen Euro. Aus dem Haushalt wird unter anderem die Arbeit in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Bildung, Schul- und Klinikseelsorge, Kirchenmusik, Familienarbeit, Ökumene, Seniorenarbeit und zahlreichen diakonischen Arbeitsfeldern finanziert. Der Haushaltsplan liegt in der Zeit vom 1. bis 8. Juli bei der Kirchenkreisverwaltung in Bad Segeberg (Oldesloer Straße 24) öffentlich zur Einsichtnahme aus.

Ein emotionales Grußwort hielt Walter Blender, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde von Bad Segeberg. Er dankte der Kirche für ein offenes Ohr und große Unterstützung über zwanzig Jahre, auch in schwierigen Zeiten. Daraus sei im Laufe der Jahre ein andauernder Dialog entstanden, geprägt von Freundlichkeit, Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Blender bat darum, dass besonders in Zeiten, wo es für die jüdische Gemeinde eine konkrete Gefahr von rechts gebe, „die evangelische Kirche als verlässliche Partnerin auch weiterhin an unserer Seite steht. Bitte schauen Sie hin, wenn sich die Verhältnisse in diesem Land ändern“, so Blenders Appell. „Bitte arbeiten Sie mit am Erhalt unserer Demokratie, bleiben Sie ihrem Glauben treu und helfen Sie uns, wenn die Zeiten für uns schlechter werden.“

Hintergrund Synode:
Die Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Plön-Segeberg ist das Parlament der ca. 120.000 evangelischen Christinnen und Christen in dieser Region (Synode bedeutet „Zusammenkunft“). Die 87 Mitglieder der Synode setzen sich zusammen aus Delegierten der 35 Kirchengemeinden und Dienste und Werke des Kirchenkreises, der von Laboe bis Bargfeld reicht. Die Synode erlässt unter anderem Gesetze, besetzt durch Wahl wichtige Leitungsämter, beschließt den Haushalt und trifft kirchenpolitische Entscheidungen. Den Vorsitz in der Kirchenkreissynode führt ehrenamtlich Präses Peter Wiegner. Die Legislaturperiode der gewählten Synodalen beträgt sechs Jahre.


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