Wichtige Debatte über Prävention im Gesamtkonvent der Pastorinnen und Pastoren
Intensive Diskussion über die pastorale Rolle im Hinblick auf die Forum-Studie zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie
Ein wichtiges und hochaktuelles Thema wurde auf dem pastoralen Gesamtkonvent des Kirchenkreises Plön-Segeberg im Evangelischen Bildungswerk in Bad Segeberg behandelt. Im Fokus der Veranstaltung stand Prävention - mit einem besonderen Blick auf den Dienst als Pastorin oder Pastor. Unter der Leitung von Heike Klassen, Präventionsbeauftragte im Kirchenkreis, wurde im Format eines Barcamps über verschiedene Fragestellungen debattiert.
Darunter fielen Fragen wie:
- Seelsorge im Pastorat: Schutzraum oder Gefährdungsort?
- Mitwissenschaft - Wie damit umgehen, wenn man Dinge wahrnimmt, die einem grenzwertig erscheinen?
- Wie kommt man aus den Vermeinden in ein aktives Handeln in Bezug auf Schutz von Betroffenen und Prävention von (zukünftigen) Taten?
- Wie werden Seelsorgegespräche mit psychisch erkrankten Menschen geführt?
- Gottesdienst und Macht - wie ist die Rolle des Pastor bzw. der Pastorin?
- Wie beeinflusst das klassische Gottesbild "allmächtiger Vater" übergriffiges Verhalten und die Deutung dessen in der Kirchengemeinde?
- Wie umgehen mit übergriffigen Äußerungen in Gemeindegruppen?
- Wie umgehen mit grenzüberschreitender Sprache im Gemeindeumfeld?
Die knapp 30 Teilnehmenden diskutierten intensiv über die aufgeführten Problemstellungen und die daraus resultierenden Gefahren sowie Chancen - immer auch unter dem speziellen Blick, was diese Fragen für den pastoralen Alltag und die Arbeit als Pastorin oder Pastor konkret bedeuten.
"Prävention ist ein Thema, das niemanden in der Kirche kaltlassen kann und darf", sagte Propst Dr. Micheal Dübbers. "Deshalb wollen und werden wir uns als Kirchenkreis damit auch zukünftig weiterhin intensiv auseinadersetzen und einen prüfenden und vielschichtigen Blick darauf haben, dass wir sensibel, kompetent und verantwortlich mit dieser wichtigen Thematik umgehen." Eine Sichtweise, die auch Propst Erich Faehling vorbehaltslos teilt: "Unser Ziel muss es sein, uns als Kirchenkreis so aufzustellen, dass wir sexuell übergriffiges Verhalten schnell, wirkungsvoll und vor allem präventiv wahrnehmen und bearbeiten. Darüber hinaus wollen wir für Betroffene von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt ein verlässlicher und hilfreicher Ansprechpartner sein."