Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Leucht-Momente

Haben Sie einen besonderen Moment erlebt, der Sie oder andere zum Leuchten gebracht haben? Wenn Sie mögen, teilen Sie diesen mit uns. Hier finden Sie in Zukunft genau das: Mutmachende Momente, die auch in dunkleren Stunden leuchten

Elisabeth, 73 Jahre:
Wegen einer schweren Erkrankung meines Mannes haben wir in diesem Jahr versäumt, Brennholz für den Winter zu kaufen. Eigentlich ist das sonst jedes Jahr frühzeitig erledigt, aber diesmal haben wir so viel Zeit beim Arzt verbracht, dass wir es einfach nicht geschafft haben. Ausgerechnet in diesem Winter, bei diesen hohen Energiekosten. Das hat mir ziemliche Angst gemacht, weil es einfach zu viel war: die Krankheit, die Sorge um meinen Mann und nun noch ein kaltes Haus. Irgendwann habe ich mich einer Nachbarin anvertraut. Einfach so auf der Straße. Keine enge Freundin, aber wir kennen und schätzen uns seit Jahren. Am Abend desselben Tages ist ihr Mann mit einer Anhängerladung Holz bei uns vorbeigefahren. Sie hätten mehr als sie brauchten, meinte er, also könnten wir gerne etwas davon abbekommen. Das war mein persönlicher Leucht-Moment in einem ansonsten sehr dunklen Jahr. Und etwas, mit dem ich so niemals gerechnet hätte und wofür ich unendlich dankbar bin.

Benni, 15 Jahre:
"Um es deutlich zu sagen: Ich habe während der Corona-Pandemie kaum was für die Schule gemacht. Wir hatten viel Unterricht vorm Rechner von zuhause aus – so gar nicht mein Ding. Ich habe in dieser Zeit viel an der Konsole gezockt und auf Netflix Serien geschaut. Meine Noten sind deswegen ziemlich abgesackt. Hat zwischen mir und meinen Eltern natürlich für ordentlich Stress gesorgt. Seit ungefähr drei Monaten habe ich mich wieder am Riemen gerissen, aktiv in der Schule mitgearbeitet, alle Hausaufgaben gemacht. Seitdem sind meine Noten wieder viel besser geworden. Vor zwei Wochen habe ich sogar eine Zwei Minus in Französisch bekommen – mein absolutes Albtraumfach. Da ist die 5 eigentlich programmiert. Der Moment, als ich das meinen Eltern davon erzählen konnte, war echt Gold wert. Die Freude auf deren Gesichtern – einfach unbeschreiblich. Für mich persönlich ein absoluter Leucht-Moment."

Ulrike, 67:
"Mein Enkel ist mit einem schweren Herzfehler zur Welt gekommen. Das war ein Schock. Die Ärzte haben ihm nur eine sehr geringe Lebenschance eingeräumt. Fast fünf Monate lag er in Hamburg auf der Intensivstation und hat um sein Leben gekämpft. Eine unvorstellbar schwere Zeit für alle von uns. Aber es ist gut ausgegangen. Inzwischen ist er fünf Jahre alt, ein gesunder und aufgeweckter kleiner Bursche. Wenn er lächelt, ist das jedes Mal ein Leucht-Moment für mich. Und ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin: den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegern und Krankenschwestern und Gott. Dafür, dass alles gut geworden ist."

Stine, 42:
Mein Vater ist vor zwei Jahren gestorben. Mit 69, plötzlich und unerwartet. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, aber durch den ganzen Stress, der in den letzten Monaten durch Beruf, Kinder und Corona da war, habe ich eigentlich nie so richtig trauern können. Neulich habe ich auf dem Dachboden eine Kiste mit alten Dias gefunden. Bilder aus meiner Kindheit, auf vielen ist mein Papa zu sehen, wie er mir vorliest, mich auf dem Arm hält, mit mir im Zoo ist. Die Bilder habe ich mir an einem ruhigen Abend angeguckt, als mein Mann mit den Kindern unterwegs war. Ganz allein, nur für mich. Ich habe furchtbar geweint, aber es hat gut getan, denn es war ein befreiendes Weinen. Es war so schön, Papa auf all den Dias zu sehen. Und es hat sich ein bisschen so angefühlt, als wäre er bei mir.

Johannes, 60:
Ich habe lange geglaubt, dass ich ein bisschen blöd bin. Eigentlich haben das alle gedacht, weil mir manche Dinge einfach schwerer gefallen sind als anderen Kindern und Jugendlichen. Meine Mutter hat immer gesagt, dass ich eben etwas langsamer bin und damit leben müsse. Meinen Hauptschulabschluss habe ich mit Ach und Krach hinbekommen, danach dann lange auf dem Bau gearbeitet. Glücklich hat mich das nicht gemacht. Dann lernte ich mit Anfang dreißig meine heutige Frau kennen, die mich motiviert hat, mich weiterzubilden. Also habe ich mein Abitur nachgeholt. Und dann studiert, ohne dass es mir schwerfiel. Den Tag, als ich angefangen habe, als Lehrer an einer Berufsschule zu arbeiten, werde ich nie vergessen. Ich war so stolz. Das war ein Leucht-Moment für mich. Und für meine Frau, die mich durch ihren Zuspruch dahin gebracht hat. Und für meine Mutter, die es lange nicht für möglich hielt, dass ich irgendwann selbst mal unterrichten würde.

 

Wenn auch Sie Leuchtmomente haben, die Sie hier mit anderen teilen möchten, schicken Sie  eine E-Mail an E-Mail schreiben. Wir werden Sie dann kontaktieren und schreiben ihren besonderen Moment auf, um ihn hier zu veröffentlichen. Auf Wunsch können Sie SelBSTVERSTÄNDLICH Ihren Vornamen auch ändern lassen.


Copyright Bilder: Leon Contreras/Unsplash.com