Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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In deiner kleinen Welt

Sonntagsgedanken mit Lied

Philipp Dittberner - In Deiner Kleinen Welt
(um das Lied zum Predigtext anzuhören, bitte anklicken)

„Eigentlich kenn ich dich überhaupt nicht“ – „Zu dir steh ich auf am Morgen“

Es gibt Dinge in unserem Leben und um uns herum, die können wir nicht beim Namen nennen. Für sie gibt es keine rechten Worte. Und doch: Sie sind da. Und wie!
Jeder der schon einmal verliebt war, kennt das. Da tost und wirbelt es in der Brusttiefe. Die Mundwinkel vom Schmunzeln dauerbesetzt. Und wenn dann jemand fragt: Sag, wie ist das verliebt zu sein? Dann finden wir sie nicht. Geeignete Worte. Für diesen Zustand. Der stammelnde Versuch, die Verliebtheit doch in Sprache zu kleiden, hinterlässt dann ein unwürdiges Gefühl.

„Ich würd´ mich so gern in deinen Welten drehen“ – „Nach dir dürste ich durch den Mittag“

Manchmal berührt mich ein Song, eine Melodie so sehr, so innig, doch niemals könnte ich dieses Empfinden angemessen beschreiben. Da dringen Töne, Stimmenklänge, Basstiefen und Rhythmuswirbel in mein Ohr und strömen durch meinen Körper. Erfüllen und bewegen ihn. Dann verschwimmen Grenzen zwischen mir und der Musik. Es ist wie Eins-sein. Ich kann es fühlen. Ich kann es nicht erklären. So ähnlich geht es mir auch mit Gott. Vier Buchstaben G-O-T-T. Sie stehen für einen hilflosen Versuch, etwas zu benennen, was unvorstellbar, unsagbar und so ganz und gar unsichtbar ist. Doch groß ist das Verlangen etwas tatsächlich zu ergreifen, um es zu begreifen. Deshalb lassen Menschen für das geheimnisvolle Unsichtbare oft die kleinen Lebensdinge sprechen: Freude in den Blümchen auf der Fensterbank, ein Ich-denk-an-Dich in handgeschriebenen Gedanken im Briefkasten, Vertrauen in der Stille vor einem Kuss, Freundschaft beim aufmerksamen Kummer-Zuhören, Danken beim Blick in den Himmel, Hoffen beim zittrigen „Auf Wiedersehen“ am Grab und beim Entzünden von Licht.

„Und du drehst dich in deiner kleinen Welt“ – „Leib bin ich, Seele erfleh ich“

Liebe, Musik und Gott – das sind Erfolgsgaranten. Über sie gibt es unzählige Chansons, Bücher, Filme, Tattoos, Geschichten. Und ich bin mir sicher, auch in der Zukunft wird es darüber neue Gedanken, Melodien, Bilder und Gebete geben.
Jedes Menschenkind begibt sich auf die eigene Suche nach dem großen Geheimnis des Lebens. Manchmal lohnt es sich dabei allein zu sein. Immer wieder schätze ich aber den Austausch darüber mit anderen. In solchen Runden entdecke ich neue Fragen und gewinne fremde Gedanken lieb.

„Ich lauf ... mit der Hoffnung in der Hand in deinen Fußspuren“ – „Rühr mich an“

Einiges im Leben bleibt trotzdem unsagbar. Oft zünden dafür Menschen Lichter an. In diesem schlichten, leisen Leuchten flammt das Unsichtbare dann klar. Ausgedrückt in hellem Schein. Das Warme im Angeleuchteten hervorrufend.
Wie viele Lichter hast Du schon angezündet, wenn es Dir einmal die Sprache verschlagen hat?

„Ich bleib einfach zu Besuch“ – „... und zu dir aufstehe am Morgen“

Mein Wunsch für Dich und mich: Suchen und finden wir weiter. Allein und gemeinsam. Nach Sinn, Freude, fremden Lächeln, dem großen Ja und nach Gebeten in sprachloser Stille. Schlicht und einfach hörend.

Amen.

(Annett Weinbrenner, Pastorin in der Kirchengemeinde Bornhöved)

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