Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

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Ich bin der Weinstock. Ihr die Reben.

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da war, und der da ist, und der da kommt. Amen.

Liebe Gemeindeglieder nah und fern;
haben Sie sich schon einmal gefragt, was die Frucht ihres Lebens ist?
Einige jüngere unter uns würden wohl sagen: Spaß ist die Frucht meines Lebens. Viele ältere sagen vielleicht: Meine Pflicht tun - Geld verdienen, damit ich mich und meine Familie versorgen kann. Aber ist das schon alles? Klar, der Spaß darf nicht fehlen und die Pflichterfüllung ist ein hohes Gut.

Eine weitere Frucht entdecken wir in unserem heutigen Predigttext – obwohl das Wort an sich dort gar nicht benannt ist: Liebe. Im Bild der Frucht, die an einem Weinstock wächst, wird sie sichtbar. Jesus als Weinstock, wir, die wir uns bemühen ihm nachzufolgen, die Reben. Er sorgt für uns, nährt uns aus seinen Wurzeln, gibt uns Kraft zum Leben.
Doch oft denken wir Menschen, dass wir alles selbst und aus eigener Kraft schaffen müssen. Mit Disziplin, Fleiß, Ehrgeiz und den damit verbundenen Entsagungen.
Wie anders wäre das Leben, wenn wir uns in unserem Tun von einer Kraft, einem besonderen Geist erfüllen und motivieren ließen? Von Gottes gutem Geist und seiner Liebe. Wenn wir daran festhielten, dass er uns liebt und uns etwas zutraut. Er, der uns schon kannte, als wir noch gar nicht da waren, hat an uns schon alles getan und in uns hineingelegt was es braucht, um gute Frucht zu bringen.

Sein zutrauen und seine Liebe lotsen uns durch die Herausforderungen des Lebens und geben uns die Kraft uns ihnen zu stellen. Er fängt uns auf, wenn wir auf den Stolpersteinen des Lebens ins Schlingern geraten und zu fallen drohen. Auch jetzt, in Zeiten des Klimawandels, der Flüchtlingsdramen und der Corona-Krise mit all ihren Folgen. Er hat uns versprochen bei uns zu sein in guten und schweren Tagen, in Kummer und Freude, in Ohnmacht und Tatendrang, wenn wir allein sind oder in Gemeinschaft – bis an der Welt Ende. Uns allen in der Taufe zugesagt.
Es ist ein Ausdruck tiefer Verbundenheit, wie wir ihn auch in unserem Predigttext lesen: „Ich bin der Weinstock – ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“ Zugegeben: Ein besonderes Bild für die Verbundenheit und die Zusammengehörigkeit Gottes mit den Menschen.

Wer sich schon einmal mit dem Weinanbau beschäftigt hat, weiß, dass es ein aufwendiges und zeitintensives Unterfangen ist. Der Winzer geht regelmäßig in seine Weinberge um nach seinen Weinstöcken und den Reben zu sehen. Er legt Hand an, kümmert sich. Mit seinen Maßnahmen schafft er möglichst optimale Bedingungen für das Wachstum der Reben. Dazu gehört auch die Entscheidung wann und wie man die freien Triebe zurückschneiden muss, damit der Weinstock mit seinen Reben sich nachhaltig entwickeln kann.

Wie die Reben am Weinstock brauchen auch wir Zuwendung, Aufmerksamkeit und Pflege. Wie der Winzer regelmäßig nach seinen Weinstöcken und seinen Reben schaut, so schaut auch Gott regelmäßig nach uns; auch da, wo wir seine Nähe nicht empfinden können. Liebevoll leitet er uns auf unserem Lebensweg, behutsam zu weilen und dann auch wieder fordernd. Er bewahrt uns nicht vor schweren Entscheidungen, vor Schicksalsschlägen oder Kummer. Sie sind Teil unseres Lebens, unseres Reifens. Er begleitet uns darin, hebt uns wieder auf die Beine, stützt uns und schafft Raum für Orientierung. Er hat die Grundlage gelegt dafür, dass wir gute Frucht bringen. Allem voran die Liebe. Liebe zu Gott, zu uns und zu den Mitmenschen. Aber auch die Früchte, von denen Paulus spricht: Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut.

Christus ist der Weinstock, wir sind die Reben. Gott verbindet sich mit uns, und wir können bleiben bei ihm, zu dem wir gehören. In diesen schwierigen Tagen, so scheint es, suchen wir bewusster seine Nähe, seinen Schutz, seinen Segen.
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren, sagt Jesus. Die Gemeinschaft mit ihm ist eine Gemeinschaft der Hoffnung. Verwurzelt in Gott und verbunden durch Christus: ein Grund, der uns trägt. Und der uns wachsen lässt. Was auch immer da kommen mag. Amen.

(Manuela Zschaubitz, Pastorin der Kirchengemeinde Todesfelde)

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