Geist der neuen Freiheit

Die Menschen schöpfen wieder Hoffnung! Sie brechen auf zu neuen Zielen, planen ihren Urlaub, das Firmenjubiläum oder die verschobene Hochzeitsfeier. Man trifft sich wieder auf öffentlichen Plätzen, in Cafés und Restaurants, bummelt durch die Einkaufsstraße, feiert das Leben im Garten oder auf grüner Wiese in trauter Geselligkeit.

Es gibt zwar auch Sorglose, die mit ihrem Verhalten über die Stränge schlagen. Und nicht zuletzt Bedenkenträgerinnen und Mahner, Ängstliche, denen gerade alles viel zu schnell geht. Doch alles in allem spürt man eine positive Aufbruchsstimmung: Die Menschen wirken befreit und fröhlich.
Ist das der Geist einer neuen Freiheit?
Die Bibel erzählt auch von einem Geist. Gottes Geist, der vor Anbeginn der Schöpfung über den Wassern schwebte. Der immer wieder zu den Menschen kommt und sie mit Weisheit und Einsicht, Rat und Stärke, Erkenntnis und Gottesfurcht begabt. Auch die prophetische Rede, die Gabe, Wunder zu vollbringen und Kranke zu heilen, die Gabe der Glaubenskraft werden diesem Geist zugesprochen.
Diese Eigenschaften auch ins uns zu entdecken und zu fördern, wird nötig sein für die Zeit nach Corona. Wenn die Ausgelassenheit den Herausforderungen des Alltags weicht. Wenn wir die weitreichenden Folgen der Pandemie in den Griff bekommen müssen. Erst recht wenn die nächsten globalen Probleme auf uns zurollen.
Wes Geistes Kind wir dann sind? Wer weiß das schon. Ebenso wenig, ob und wann sich der Geist der neu gewonnen Freiheit verflüchtigt.
Aber ich bin zuversichtlich! Denn Gottes Geist begabt uns nicht nur mit Demut, Empathie, Friedensliebe und Barmherzigkeit. Er beschenkt uns auch mit einer Hoffnung und Zuversicht, die beständig ist.

Alf Kristoffersen, Pastor in Wahlstedt