Mittwoch, 12. Februar 2025
„Und wie fühlst Du Dich jetzt – mit 50 Jahren auf dem Buckel?“, wird mein Freund an seinem Geburtstag gefragt. Mein Freund zuckt mit den Schultern, fühlt er sich doch wie immer unternehmungslustig, lebenshungrig. Bestimmt wurde Ihnen diese Frage so ähnlich auch schon gestellt. Die alte Dame an der Kaffeetafel erzählt, dass sie zwar jetzt 80 geworden sei, sich aber gar nicht so fühle. „Ich habe noch viele Pläne, ich fühle mich nicht alt, schon gar nicht wie 80. Ich erlebe so viel Neues, ich stehe doch mitten im Leben!“
Leben bedeutet Veränderung. Meine Vermutung, ein Erwachsenenleben zeichne sich durch Beständigkeit und Vorhersehbarkeit aus, hat sich als falsch herausgestellt. Im Gegenteil mein Leben ist wie in Jugendtagen abwechslungsreich, hält neue Herausforderungen, Überraschendes, Freude und Schmerz bereit. Vielleicht fühlen wir uns deswegen jeweils jünger als 40, 50 oder 80? Das immer wieder Neue ist das Normale. Wirklich beständig ist nur der Eine, der unbewegte Beweger. Uralt, schon immer da und mitten im Heute. Er kennt alles, was da ist, was da war und was da kommt. In meinem bewegten Leben ist Er die Konstante.
Pastorin Irmelin Heyel, Urlaubskirche in der Probstei