Mittwoch, 5. November 2025
Durchlässig – für alles: Gedanken, Stimmen, Erinnerungen, die durch mich hindurchfließen, sich verweben, Spuren hinterlassen. Ich kann keinen Filter zwischen mir und der Welt setzen. Neben all dem was auf mich einströmt, sind mir besonders all die Menschen nah, dich ich vermisse. Das ist schmerzhaft – und doch ist darin eine tiefe Schönheit: das Gefühl, lebendig zu sein.
Durcheinandergewirbelt – wie ein Herbststurm, der bunte Blätter tanzen lässt. All diese Gefühle, Farben, Eindrücke wirbeln durcheinander, heben mich auf, lassen mich taumeln. Den eigenen Gefühlen näher zu sein, den Gefühlen anderer näher zu kommen; näher zu sein dem Wunder dieser Welt, diesem Gott, der sie geschaffen hat. Das ist auch anstrengend, aber auf eine melancholische Weise schön.
Durchdrungen – zwischen Innen und Außen, Herz und Himmel. Alles steht in Beziehung, nichts bleibt unberührt. Ich spüre, wie sich die Grenzen auflösen, wie ich Teil eines großen Atems werde, der alles Lebendige verbindet. Wie Jesus sagte: „»Sie alle sollen eins sein, genauso wie du, Vater, mit mir eins bist. So wie du in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns fest miteinander verbunden sein.“ (Joh 17,20-21)
Pastorin Eva Rahnenführer, Kirchengemeinde Leberade und Plön