Mittwoch, 12. März 2025
Heute vor 87 Jahren kam es zum sogenannten Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland. Am 12. März 1938 feierten die Leute auf den Straßen winkend den Einzug deutscher Truppen und Politiker, das Land Österreich wurde ohne Widerstand ins Deutsche Reich eingegliedert. Die evangelischen Landeskirchen in Deutschland, aufgespalten in Deutsche Christen und Bekennende Kirche, begrüßten den Anschluss mit Dankgebeten. Und bereiteten damit einer Politik, die Okkupation und Menschenverachtung propagierte, immer weiter den Boden. Am Ende des Zweiten Weltkrieges beklagte die Welt über 65 Millionen Tote, darunter mehr Zivilisten als Soldaten. Heute merken wir: Grenzverschiebung durch Eroberung gelingt, öffentliche Demütigung heißt Diplomatie, Krieg wird denkbar. Die christlichen Kirchen können dazu nicht schweigen. In den Wochen vor Ostern erinnern wir in unseren Gottesdiensten an den schweren Weg von Jesus Christus, der ihn durch Verrat und kurzen Prozeß ans Kreuz brachte. Unsere Fürbitten in der Passionszeit gelten allen Menschen, die widerstehen und aushalten unter dauerndem Raketenalarm; gelten allen, die um Gefallene trauern; gelten allen, deren Heimatorte durch Krieg und Besatzung unbewohnbar sind. Mein Glaube an Jesus Christus schenkt mir inneren Frieden. Darum bete ich um äußeren Frieden, der Gerechtigkeit und Freiheit einschließt.
Pastorin Ebba Stockhausen, Ev.- Luth. Philippus-Kirchengemeinde Klausdorf