Mittwoch, 9. Oktober 2024
Gottes Liebe kann sich anfühlen wie warme Socken
Die Nächste sind wieder kälter geworden. Blätter verfärben sich in schönsten Farben. Kastanien fallen von den Bäumen und werden von fröhlichen Kindern eingesammelt. Mütze und Schal finden wieder ihren Weg aus der Kammer in den Flur. An diesem Morgen wacht sie auf, weil es so kalt in ihrem Zimmer ist. Ihr erster Weg führt zur Heizung, die schnell auf¬gedreht wird. Doch nichts ist zu hören. Wahrscheinlich ist die Heizung mal wieder ausgefallen. Auch ihre Kinder werden wach. „Mama, wie fühlt sich Gott an?“, fragt ihre Tochter. „Mhh...“, sie überlegt einen Moment. „Meinst du, dass Gott uns liebt und immer auf uns aufpasst?“ „Ja.“ Langsam zieht sie ihrer Tochter die warmen Socken an, die ihre Oma ihr und den anderen aus ihrer Familie im letzten Winter mit viel Liebe gestrickt hat. „Vielleicht so wie die warmen Socken von Oma?“, fragt ihre Tochter, „die sind immer so kuschelig-weich, sie wärmen, wenn ich friere und passen auf, dass mir nicht kalt ist.“ „Ja, vielleicht so“, denkt sie. Auch in ihr breitet sich ein warmes Glücksgefühl aus – „vielleicht so“.
Pastorin Yasmin Glatthor, Kirchengemeinde Preetz