Wachet und betet
Der Krieg in der Ukraine und die Corona Pandemie machen Angst. „Es ist bedrohlich in der Welt“, sagt mir ein Senior bei einem Geburtstagsbesuch. „Ich bleibe lieber Zuhause und igele mich ein.“
Auch Jesus hatte Angst im Garten Gethsemane kurz vor seiner Festnahme durch die Soldaten. Jesus ist zwischen die Mühlräder gekommen, möchte sich auch einigeln. Ein bisschen Hoffnung ist aber noch da. Jesus nimmt zwei Jünger mit. Die aber versagen in der Stunde der Angst. Ihr Versagen ist ein Nicht-ernst-Nehmen der Angst. „Wird schon nicht so schlimm werden“, denken sie und schlafen ein.
Einschlafen, sich einigeln sind keine Lösungen. Jesus sagt selbst, was er nun braucht: Wachet und betet! Es gibt Stunden im Leben, die müssen wir aushalten, durchstehen und hoffen, dass es ein Morgen gibt. Stunden, in denen man beten und Gott anflehen kann, dass ein Kelch an einem vorübergehen möge. Und wenn es anders kommt, wie bei Jesus, dann erfahren wir aus seinem Leiden und Sterben, dass Jesus nie alleine war. Von Feinden gefoltert, von Freunden verlassen, von Gott getragen. Bis zu dem Morgen, an dem Gott ihn zu sich ruft. Ins Licht. In den Frieden. Ins Paradies.
Lars Kroglowski, Pastor, Preetz