Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen & Mädchen

 Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen („Orange Day“).  Die Anzahl der Opfer partnerschaftlicher Gewalt hat sich im Jahre 2022 um 9,1 % erhöht. Vier von fünf Betroffenen sind Frauen. Immer wieder wird häusliche Gewalt zu oft verschwiegen oder verharmlost.   

Auch in diesem Jahr lädt ein Aktionsbündnis von Frauen ein zur Teilnahme an Aktionen rund um den 25. November unter dem Motto  „Nein zu Gewalt gegen Frauen“.
In diesem Zeitraum vom 25. November bis zum 10. Dezember gilt „Orange the World".
Ein Kleidungsstück oder Accessoire in Orange setzt ebenso ein Zeichen wie ein Stern, ein Kranz, eine Girlande am Fenster oder an der Haustür. An vielen öffentlichen Gebäuden werden wieder Dekorationen angebracht, und auf den Marktplätzen werden Fahnen in Orange wehen.

Am Freitag, 24. November um 18 Uhr heißt es im Rahmen eines Gottesdienstes nur für Frauen in der kleinen Stadtkirche in Preetz „Eva und Lilith – einander respektieren und stärken“. Der Gottesdienst bietet Raum für Gemeinschaft, Trost und Hoffnung und wurde von einem engagierten Frauenteam um Julia Jünemann, Referentin für Frauen, Nachhaltigkeit und Engagement im Bildungswerk, vorbereitet.
Lilith mag nicht allen vertraut sein. Sie ist in den jüdischen Schriften zu finden als erste Frau Adams. Weil sie sich ihm nicht unterordnen wollte und ihn verließ, wurde sie verflucht. Stattdessen erschuf Gott Eva als neue Gefährtin für Adam. Lilith ist mit verschiedenen Namen und ähnlichen Geschichten auch in anderen, älteren Kulturen zu finden. Über Jahrtausende erscheint sie in den Legenden als verführerische und zerstörerische Dämonin – bis hinein in die Hexenerzählungen in Märchen. Für den Gottesdienst wurden Lilith und Eva als Symbolfiguren für unterschiedliche Lebensentwürfe von Frauen gewählt.
Egal ob Frauen angepasst leben wie Eva oder sich gegen gesellschaftliche Erwartungen stellen wie Lilith, immer sind beide der Gefahr von Gewalt ausgesetzt  – von häuslicher über psychische Gewalt bis zum Femizid. Gleichzeitig leiden viele unter der Ablehnung oder Abwertung anderer Frauen, die die weibliche Rolle gegensätzlich definieren. 

An den Marktweibertischen gibt es Informationen über das „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ und im Besonderen über das Hilfenetz für Betroffene. Sie finden uns am 22. November auf dem Marktplatz in Preetz und am 24. November auf dem Plöner Markt, jeweils von 10 bis 13 Uhr.

Am 25. November verteilt die Frauenberatungs- und Fachstelle in Preetz zur Marktzeit Brötchentüten: „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“
Auf dem Lütjenburger Markplatz informieren am 25. November u.a. Vertreterinnen des Frauenhauses Kreis Plön über die aktuelle Situation.

Informationen und Material zu den relevanten Themen unter www.hilfetelefon.de sowie unter www.orangetheworld.de.

Die Telefonnummer, die möglichst viele kennen sollten, um sie weitersagen zu können, lautet: 116 016 – das Hilfetelefon für Frauen.
Eine Beratung ist anonym, vertraulich, kostenfrei und wertschätzend. Keine Frau, die von Gewalt in jeglicher Form betroffen ist, muss sich davor scheuen, dort anzurufen.