Ev. - Luth. Kirchenkreis Plön-Segeberg

Hinweis zu Cookies

Wenn "Ort merken" aktiviert ist, wird Ihr Standort in einem Cookie in Ihrem Browser gespeichert. Dies dient ausschließlich dazu, damit Sie Ihren Standort bei der nächsten Suche nicht erneut eingeben oder ermitteln lassen müssen. Sie können den Cookie ganz einfach löschen, indem Sie das Feld "Ort merken" deaktivieren, bzw. "Standort löschen" anklicken.

Lesen Sie zum Thema Cookies auf unserer Website auch unsere Datenschutzerklärung.

Schließung des Propsteialtenheims sorgt für emotionale Debatte

Kirchenkreis will Klimaschutzarbeit ausweiten – Haushalt 2022 angenommen

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fand die Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Plön-Segeberg digital statt, 57 Stimmberechtigte nahmen online daran teil.
Im Mittelpunkt einer emotionalen Debatte stand die bevorstehende Schließung des Propsteialtenheims in Bad Segeberg Mitte 2022, die der Kirchenkreis am vergangenen Dienstag bekannt gegeben hatte. Einige Synodale hinterfragten diese Entscheidung und übten Kritik an der Kommunikation. Sie verknüpften diese inhaltlich mit der vom Kirchenkreisparlament bereits im Juni 2020 gefällten sowie März 2021 nochmals bestätigten Entscheidung für einen Verwaltungsneubau in Bad Segeberg. Propst Dr. Daniel Havemann zeigte Verständnis für diese Sichtweise, verdeutlichte aber, dass der Beschluss, die Senioreneinrichtung zu schließen, unabhängig vom Bauvorhaben des Kirchenkreises im Birkenring zu sehen sei. Trotz eines ausgeglichenen Ergebnisses sind die für den Weiterbetrieb des Propsteialtenheims notwendigen Sanierung- und Modernisierungsinvestitionen, die sich auf rund 7,5 Millionen belaufen würden, nicht refinanzierbar. „Diese erforderlichen Beträge werden von den Kostenträgern auf keinen Fall erstattet“, begründete Havemann. Dafür gebe es auch eine klare Bestätigung durch den Sozialhilfeträger.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung habe sich aus den intensiven Bemühungen ergeben, die Einrichtung an einen anderen, finanzstärkeren Träger zu übergeben. „Ohne Stillschweigen wären seriöse Verhandlungen nicht möglich gewesen“, begründete der Propst. Dass diese letztlich nicht zum erwünschten Ergebnis geführt hätten, sei „sehr schmerzhaft: Für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeitenden und nicht zuletzt auch für den Kirchenkreis, denn die Schließung der Einrichtung markiert einen tiefen Einschnitt in die Geschichte des Kirchenkreises und der Propstei“, so Havemann.
Der Präses der Synode, Prof. Dr. Mathias Nebendahl, betonte, dass der Kirchenkreis die Entscheidung zur Schließung bewusst zu einem Zeitpunkt getroffen habe, an dem er sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch den Mitarbeitenden eine seriöse Perspektive aufzeigen kann. Im Juni 2022 eröffnet in Trappenkamp eine neue Senioreneinrichtung mit 104 Pflegeplätzen im diakonischen Umfeld. Zudem werden sich bei einer Bewohnerversammlung vier Altenpflege-Einrichtungen vorstellen. Auch so soll ein Umzug der Betroffenen bestmöglich unterstützt werden. „Es ist selbstverständlich“, so Nebendahl, „dass wir uns in dieser Situation als Kirche zu unserer Verantwortung stellen.“ Dr. Barbara Kempe, Geschäftsführerin der Prosteialtenheim gGmbH, bedankte sich bei den Mitarbeitenden für die engagierte, gemeinsame Arbeit im Dienst an den BewohnerInnen. Mit dem Marienhof ist der Kirchenkreis mit einem zukunftsweisenden Konzept weiter im Bereich der Altenpflege in Bad Segeberg aktiv.

Synode beschließt Haushalt 2022
Neben der Propsteialtenheim-Debatte standen noch weitere grundlegende Entscheidungen an. So beschloss die Synode den Haushalt 2022 in Höhe von 30,7 Millionen Euro. Aus dem Haushalt wird unter anderem die Arbeit in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Bildung, Schul- und Klinikseelsorge, Kirchenmusik, Familienarbeit, Ökumene, Seniorenarbeit und zahlreichen diakonischen Arbeitsfeldern finanziert. Der Haushaltsplan liegt ab Montag, 6. Dezember bei der Kirchenkreisverwaltung in Bad Segeberg (Oldesloer Straße 24) vier Wochen lang öffentlich zur Einsichtnahme aus. Des Weiteren stimmten die Synodalen jeweils mit großer Mehrheit für eine Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen im Kirchenkreis und wählte Alf Kristoffersen, Pastor in der Kirchengemeinde Wahlstedt, als Nachfolger der im Dezember als Pröpstin nach Flensburg wechselnden Rebecca Lenz als Stellvertretenden Präses in das Synodenpräsidium. Drittes Mitglied des Präsidiums ist Vize-Präses Katrin Koch, Ehrenamtliche aus Preetz.

Neues Klimaschutzkonzept im Kirchenkreis
Propst Erich Faehling stellte der Synode das neue Klimakonzept des Kirchenkreises vor. „Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe des gesamten Kirchenkreises und seiner Einrichtungen“, sagte der Propst. Deshalb wird nach dem Ausscheiden des bisherigen Stelleninhabers die Position des Klimaschutzmanagers nicht in der bisherigen Form wiederbesetzt, sondern die Aufgaben werden in Zukunft verstärkt im Bildungswerk und in der Verwaltung wahrgenommen. Hier werden zwei Drittel der Finanzmittel eingesetzt. Ein weiteres Drittel steht für Klimaschutzprojekte der Kirchengemeinden und Einrichtungen des Kirchenkreises zur Verfügung. So sollen die damit laut Klimaschutzgesetz der Nordkirche entsprechende Aufgaben verknüpft werden. „Durch diese Umgestaltung haben wir dieses für die Zukunft elementare Thema im Kirchenkreis auf deutlich mehr und somit breitere Schultern verteilt“, so Faehling.

Bericht über Stand des Verwaltungsneubaus
Abschließend berichte Propst Havemann über den aktuellen Stand des Verwaltungsbaus. Ende September haben die Bauarbeiten begonnen, bis Ende Januar sollen die Betonkerne stehen. Ziel bleibt es, das komplett Co2-neutrale Gebäude mit der Verwaltung im Dezember 2022 zu beziehen. Aufgrund steigender Materialkosten plant der Kirchenkreis derzeit mit Kosten von 9,9 Millionen Euro. Zur Sicherheit wurden die maximalen Gesamtkosten auf 10,8 Millionen Euro angesetzt. Erfreuliche Nachrichten gab es auch: Nachplanungen am Bau, die in der Regel deutliche Mehrkosten erfordern, sind nach aktuellem Stand nicht notwendig. „Hier zahlen sich die monatelangen, intensiven Vorplanungen des Kirchenkreises positiv aus“, schloss Havemann.

Synodale sorgt für Unverständnis
Unverständnis, massiven Widerspruch und Unmutsbekundungen zahlreicher Mitglieder der Synode löste die Synodale Bettina Gräfin Kerssenbrock aus, als sie am Schluss der Veranstaltung unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes den Rücktritt von Propst Havemann als Vorsitzenden des Kirchenkreisrats verlangte. Präses Nebendahl wies diese Aufforderung im Namen der gesamten Synode mit Entschiedenheit zurück und bat die Synodale Kerssenbrock, zu der gebotenen Sachlichkeit zurückzukehren.

Hintergrund Synode:
Die Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Plön-Segeberg ist das Parlament der ca. 115.000 evangelischen Christinnen und Christen in dieser Region (Synode bedeutet „Zusammenkunft“). Die 88 Mitglieder der Synode setzen sich zusammen aus Delegierten der 35 Kirchengemeinden und der Dienste und Werke des Kirchenkreises, der von Laboe bis Bargfeld reicht. Die Synode ist eines der Leitungsgremien des Kirchenkreises. Sie ist für die grundlegenden Entscheidungen des Kirchenkreises zuständig, trifft die wesentlichen kirchenpolitischen Entscheidungen, besetzt durch Wahl wichtige Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Den Vorsitz in der Kirchenkreissynode führt seit Juni 2021 ehrenamtlich Präses Prof. Dr. Mathias Nebendahl. Die Legislaturperiode der gewählten Synodalen beträgt sechs Jahre.


Copyright Bilder: svg